Saudi-Arabien

DIE FERIENWELT

Ein offenes Wort: Saudi-Arabien – ein Reiseland wie in 1001 Nacht?

Saudi-Arabien, die einen haben sofort Bilder aus dem Märchenbuch im Kopf, die anderen denken eher an Erdöl, Religion und Politik. Alle Bilder sind richtig und doch sind sie auch Klischee und nur zusammen ergeben sie ein ganzes Bild. So unterschiedlich die Kulturen hierzu Lande und dort auch seien mögen, die Menschen vor Ort sind unwahrscheinlich gastfreundlich und Saudi-Arabiens Landschaft und Kulturstätten, ein bisher gut gehütetes Geheimnis.

Das Land würde mit seinen Klischees gerne aufräumen und mit der „Vision 2030“ möchte der Wüstenstaat auch für Touristen ein Mekka werden, damit unabhängiger vom Erdöl und auch ein wenig offener.

Saudi-Arabien wird bereits seit Jahrhunderten besucht, hauptsächlich aber von Muslimen. Gegenwärtig sind es jährlich sogar Millionen muslimische Gläubige, die die Pilgerstätten Mekka und Medina besuchen. Mit der „Vision 2030“ ist ein Stein ins Rollen gekommen. Seit November 2019 öffnet sich das Land langsam für Nicht-Muslime. In neue Hotels und Urlaubsresort wird viel Geld investiert – teils mit hohen Auflagen an den Umweltschutz, fortschrittlich in diesem Punkt.

Wenig fortschrittlich oder besser gesagt, nicht unseren westlichen Werten entsprechend sind die folgenden Fakten: Das Königreich Saudi-Arabien ist eine absolute Monarchie. Kritik an der Königsfamilie oder der Regierung kann zu schweren Strafen führen. Es gilt das religiöse Recht der Scharia. Ein Recht auf freie Meinungsäußerung gibt es nicht. ABER der Wille scheint da, sich zu öffnen und zumindest ein wenig zu ändern. Wie überall auf der Welt ist frischer Wind von außen, dosiert, eine Möglichkeit dazu beizutragen. Konkret in diesem Fall – durch den Tourismus.

Der Tourismus ist eine Chance zur Öffnung der Gesellschaft, frischer Wind sozusagen, aber nur wenn Menschenrechte akzeptiert werden, wird das Land seine großen touristischen Ziele verwirklichen können. Können wir dabei helfen? Ja, in dem wir das Abenteuer wagen und dem Land und seinen Menschen eine Chance geben. Einiges hat sich in dem sehr konservativen islamischen Land schon positiv verändert. Das Land ist im Aufbruch und der Kontakt mit Gästen aus allen Ländern der Welt, wird dies noch verstärken. Der Prozess wird dauern, es ist ein ganz langsam rollender Stein, doch wenn er stetig weiter rollt, haben alle Seiten eine Chance, ohne dabei ihre kulturelle und religiöse Identität aufgeben zu müssen. Es geht darum zu reflektieren und zu überarbeiten, nicht um gänzliche Aufgabe.

Aktuell ist die Situation wie folgt: Jeder, der das Land bereisen möchte, sollte sich bewusst sein, dass es Einschränkungen in Bezug auf Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Religionsfreiheit und Frauenrechte gibt. Strenge kulturelle Normen und Bräuche sind, insbesondere für ausländische Frauen, gewöhnungsbedürftig. So müssen Frauen in der Öffentlichkeit oft eine strenge Kleiderordnung einhalten, die das Bedecken des Haares erfordert. Aber auch Alkohol ist im Land komplett verboten. Alle die, die sagen, das nehme ich in Kauf für ein paar Tage, die werden es nicht bereuen. Sie werden ein Land voller Faszination entdecken, Menschen, die unwahrscheinlich gastfreundlich sind, auch Frauen gegenüber. Gleichzeitig trägt jeder, der es wagt auch dazu bei, dass der Wüstenstaat sich durch den Kontakt mit anderen weiter entwickeln kann. Jeder Gast, jedes Gespräch kann zu einem Perspektivwechsel führen, ob nur kurz oder auf Dauer, steht in den Sternen, aber sicher ist – irgendwas wird bleiben.

Noch steckt der Tourismus in den Kinderschuhen. Meist ist die Organisation einer Reise nach Saudi-Arabien etwas langwieriger, da die Rückmeldungen und Bestätigungen länger auf sich warten lassen. Alles muss sich noch einspielen. Servicemitarbeiter, Reiseführer, etc. müssen geschult werden und die englische Sprache erlernen, doch wie wir wissen, ist noch nie irgendwo ein Meister vom Himmel gefallen.

Wer diese kulturellen Normen und Werte respektieren kann, für den wird Saudi-Arabien eines der faszinierendsten Reiseziele der Welt sein, das ist ein Versprechen!